Über Fotomalerei und meine Arbeit
Im Jahr 2003 habe ich für mich die Technik der FOTOMALEREI entwickelt, die ich seitdem vorwiegend für meine künstlerische Arbeit nutze.
Im Definitionssinn handelt es sich hier um eine Collagetechnik – durch Aufkleben verschiedener Elemente (hier Fotoelemente) wird ein neues Ganzes geschaffen. In meinem Verständnis ist es eine MALTECHNIK. So wie bei der Ölmalerei Ölfarben verwendet werden, verwende ich die Fotoelemente nicht als Bildelemente, sondern als Farb- und Strukturelemente, aus denen ich meine Paletten aufbaue.
Die Benutzung des Begriffs der FOTOMALEREI für die „malerische“, heißt digitale Veränderung von Fotos mit entsprechenden Programmen oder gar das genaue Abmalen von Fotos entspricht also nicht dem Wortsinn.
Diese, meine Technik unterscheidet sich grundlegend von der herkömmlichen Malerei mit Farben und bietet in der Ausdrucks- und Darstellungsweise für mich viele Vorteile.
Die Fotoelemente, ob unregelmäßig geschnitten oder als Streifen bilden hier quasi die Pinselstriche und erzeugen einen mehr oder weniger groben Duktus des Bildes. Sie sind auch nicht homogen sondern tragen selbst in sich Farbänderungen und Strukturen.
Durch das Übereinanderkleben der Bildelemente ergeben sich außerdem grafische Strukturen, die dem Bild zusätzliche Bewegung verleihen können und eine plastische Oberfläche entstehen lassen. Es werden haptische Qualitäten erzeugt. Diese Bilder kann man fühlen.
Im Zusammenhang mit der glänzenden Oberfläche der Fotoelemente entstehen bei unterschiedlichen Betrachtungswinkeln und Lichtverhältnissen immer sehr verschiedene Ansichten, die bei langsamer Bewegung des Betrachters in sich übergehen und zu einem Film werden können.
Letztendlich entsteht ein großer Bildzusammenhang, der aber möglicherweise viele kleine Bilder verbirgt, die es zu entdecken gilt.
Somit können in der zweiten Bildebene – im Nahbereich- auch Bildelemente als Aussagenträger verwendet werden, die das Thema des Bildes unterstützen oder konterkarieren können.
Das Bild spielt auf mehreren Ebenen.